Der Tod ist ein Thema, das viele Menschen mit Dunkelheit und Trauer verbinden. Doch Ina Merz aus Odisheim setzt mit ihrer „Sargschmiede“ einen mutigen und farbenfrohen Gegenpol. Die Tätowiererin und Künstlerin gestaltet seit 2020 Särge und Urnen, die den Abschied individuell und emotional erlebbar machen.
Kunstvoller Abschied: Persönliche Designs und Farben
In ihrem Atelier verwandelt Ina Merz Särge und Urnen in einzigartige Kunstwerke – inspiriert von der Natur, der Tierwelt, verschiedenen Religionen oder den persönlichen Wünschen ihrer Kunden. Ihre Designs tragen kreative Namen wie „Native Spirit“, „Heimathafen“ oder „Erdbeertorte“. Jedes Werk ist ein Unikat und zeigt, dass der Tod nicht trist und düster sein muss.
„Es geht doch darum, wie man einen verstorbenen Menschen in Erinnerung behalten möchte“, sagt die zweifache Mutter. Mit ihrer Kunst möchte sie Trost spenden und den Hinterbliebenen den Abschied erleichtern.
Nachhaltigkeit und handwerkliche Präzision
Ina Merz legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Ihre Särge und Urnen bestehen aus biologisch abbaubaren Materialien, die sie mit umweltfreundlichen Acrylfarben bemalt. Passend zum Design werden sie auf Wunsch vollständig ausgestattet – mit Bordüren, Griffen, Stoffen und Matratzen.
Der kreative Prozess ist für sie weit mehr als Handarbeit. „Ich habe ein großes Glück verspürt und wusste: Das ist es“, erzählt sie über die Entstehung ihres ersten Motivs, einem Sonnenuntergang mit Fischkutter.
Eine Veränderung in der Bestattungskultur?
Die künstlerische Gestaltung von Särgen hat eine lange Tradition, die bis zur Hochrenaissance zurückreicht. Doch in der heutigen Bestattungskultur ist es noch nicht überall akzeptiert, das Thema Tod so farbenfroh und individuell zu behandeln. Ina Merz weiß, dass ihre Werke nicht immer auf Zustimmung stoßen. Begriffe wie „pietätlos“ oder „makaber“ hat sie schon gehört.
Doch es zeigt sich ein Wandel. „Allmählich scheint sich in der Bestattungsbranche ein Umdenken einzustellen“, sagt sie. Immer mehr Menschen wünschen sich einen Abschied, der die Persönlichkeit und das Leben des Verstorbenen widerspiegelt.
Fazit: Kunst für Trost und Erinnerung
Ina Merz’ Arbeit in der „Sargschmiede“ verbindet Kunst, Handwerk und Spiritualität auf einzigartige Weise. Mit ihren Särgen und Urnen schafft sie bleibende Erinnerungen und eröffnet neue Perspektiven auf das Thema Tod.
Weitere Informationen und Beispiele ihrer Werke finden Sie auf ihrer Website: www.sargschmiede.de.